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_ MONOGRÄRHIE DER MISTEL
VON
DR. KARL FREIHERR VON TUBEUF
ORD. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN UNTER BETEILIGUNG VON
BR. GUSTAY NECKEL
ORD. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT BERLIN
UND
PROFESSOR DR. HEINRICH MARZELL
MIT 5 BEIGEHEFTETEN LITHOGRAPHIERTEN KARTEN UND MIT 35 TAFELN SOWIE 181-FIGUREN IM TEXT
MÜNCHEN UND BERLIN 1923 DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENBOURG
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Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrectes, vorbehalten Copyright 1922 by R. Oldenbourg, Münden
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un MEINER TOCHTER BLISABETH DE MAREES
ZUR ERINNERUNG
AN GEMEINSAME STUDIEN GEWIDMET
Vorwort zur Geschichte von der Mistel.
Wie kam die Mistelmonographie zustande?
Als ich nach langjährigen Studien und nach Erscheinen einer Reihe von Ver- öffentlichungen mich entschloß, eine Monographie zu verfassen, veranlaßte die Ministerialforstabteilung des bayerischen Finanzministeriums bei allen Forst- ämtern eine Erhebung auf Grund eines von mir verfaßten Fragebogens. Der Fragebogen war mit genauen Erläuterungen versehen, um Irrtümern vorzu- beugen und richtete sich an das höhere Forstpersonal mit naturwissenschaftlicher Bildung. (Er ist in Kap. 5 bei »Bayern« abgedruckt.) Schon an Weihnachten 1906 wendete ich mich durch Aufruf im Jan.-Heft 1907 meiner Naturwissenschaft- lichen Zeitschrift für Land- und Forstwirtschaft an weitere Kreise, um Be- teiligung an dieser Erhebung und an wissenschaftlicher Untersuchung zu erbitten.
Mit Empfehlung und Befürwortung der Bayer. Regierung erhielt ich Unter- stützung des Reiches und fand bei meiner früheren vorgesetzten Behörde, dem Reichsamte des Innern volles Entgegenkommen. Es wurde die in Bayern schon begonnene Erhebung auf die Forstverwaltungen aller deutschen Bundesstaaten ausgedehnt und durchgeführt, wobei mir der direkte Verkehr mit allen beteiligten Forstämtern ohne jede bureaukratische Erschwerung gestattet war. So konnten unsichere Angaben durch Rückfragen geklärt und in wichtigen Fällen Belegobjekte erlangt werden.
Durch diese Unterstützung aller deutschen Regierungen und die mühe- volle und opferfreudige Tätigkeit aller deutschen Forstbeamten war es möglich, die Grundlagen zu einem großen Teile der Monographie zu schaffen. Hierfür gebührt allen Beteiligten, die ich als meine Mitarbeiter betrachte, der wärmste Dank und allgemeine Anerkennung. .
An der Verarbeitung des Materials haben sich im Laufe der Jahre meine Assistenten Dr. Netzsch, Forstamtmann Schmidt, Frl. Elisabeth v. Tubeut und besonders Dr. Wolpert in dankenswerter Weise beteiligt, an der Herstellung der Bilder besonders als Photograph unser Präparator Seewald.
Durch Mitteilungen und Zusendung von Belegobjekten unterstützten mich eine Menge Kollegen, Freunde, Bekannte, Leser meiner Zeitschrift, insbesondere in den außerdeutschen Ländern und viele meiner ehemaligen und jetzigen Schüler, auch von allen Fronten unseres Heeres. Warme Dankbarkeit empfinde ich für sie alle.
Die Erhebung wurde in der Folge auch in allen Ländern der österreichisch- ungarischen Monarchie in gleicher Weise durchgeführt. Leider hinderten Krieg, Revolution und Besetzung von Schemnitz (Selmeczbanya), dem Sitze der ungar.
VI Vorwort.
forstlichen Versuchsanstalt, durch die Tschechen Herrn Forstrat Roth, der die Verarbeitung und Verdeutschung der ungarischen Erhebungen übernommen hatte, an dem rechtzeitigen Abschluß der Arbeit. Von den anderen Staaten aber liefen deutsche Mitteilungen ein, wofür auch hier der wärmste Dank ausgesprochen sei.
Für die Schweiz hat der Chef der schweizerischen Forstverwaltung, Herr Oberforstinspektor Dr. Coaz, die Erhebung mittels unserer Fragebogen nicht nur durchgeführt, sondern auch bearbeitet und in meiner obengenannten Zeitschrift 1918 kurz vor seinem Ableben im Alter von 96 Jahren zur Veröffentlichung ge- bracht. Diese schöne Arbeit, mit der er sich bis zuletzt mit Liebe und Freude be- schäftigte, zeigt, daß auch heute noch .die Mistel einen unbeschreiblichen Zauber ausübt und selbst im Greisenalter zu jugendlicher Frische begeistert und zu be- wundernswerter Leistung des Geistes und Körpers anzuspornen vermag. Möge sie beitragen, das Gedenken an einen stolzen Geistesheroen deutschen Stammes zu erhalten.
Mein Versuch, auch im Gebiete des nordischen Mythus mich genügend zu orientieren, führte nicht dazu, mich zu einer zweifellosen Deutung des Textes der Edda und ihrer Vorläufer gelangen zu lassen und die Zusammenhänge der Balder- sage mit verwandten Mythen voll zu erfassen, obwohl ich das 1902 neu erschienene Werk von F. Kauffmann über Balder mit Interesse studierte. Daher machte ich den Versuch, unter den Fachmännern eine Hilfe zu finden. Er hatte bei Uni- versitätsprofessor Dr. G. Neckel, Heidelberg (jetzt Berlin), glücklichen Erfolg. Allein der furchtbare Weltkrieg und seine traurigen Folgen machten es unmöglich, die einstweilen zu einem stattlichen Bande herangewachsene Forschung Neckels im gleichen Verlage in der Mistelmonographie aufzunehmen. So einigten wir uns dahin, daß das Werk Neckels selbständig im Verlage von Ruhfus, Dortmund, erscheine. Trotz unserer traurigen Zeiten ist es dort unter dem Titel »Die Über- lieferungen vom Gotte Balder« schon Mitte Ig20 erschienen.
Um aber die Monographie lückenlos gestalten zu können, bat ich den ver- ehrten Herrn Kollegen Neckel, mir eine kurze Skizze seines Gegenstandes für die Monographie zu schreiben. Ich bin ihm zu großem Danke verpflichtet, daß er diesem Wunsche Folge geleistet hat.
In gleicher Weise hat Herr Dr. Marzell, der Verfasser des folkloristischen Teiles meiner Bitte entsprochen, indem er mir aus einem weit umfangreicheren Manuskripte ein zusammenfassendes Kapitel fertigte. Auch ihm danke ich herz- lich für sein opferfreudiges Entgegenkommen.
Aber auch jetzt wurde es bei den immer schwierigeren Zeiten, den ständig steigenden Kosten für Papier und Druck und jede Arbeit nicht möglich, die ganze Monographie mit allen Zutaten im freien Verlage unterzubringen. Lange Verhand- lungen mit der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft, an deren Wiege ich einst als Vorstand der Biologischen Abteilung am kaiserl. Gesundheitsamte gezimmert hatte, verfolgten das Ziel, der Monographie oder doch einem Teil derselben einen Band der Arbeiten dieser Anstalt zu widmen, aber auch dieser Weg erwies sich nicht als gangbar.
Schließlich kam doch noch Hilfe zur rechten Zeit. Vor allem unterstützte nicht nur die Untersuchungen langer Jahre, sondern auch die Drucklegung des Werkes das Bayer. Staatsministerium der Finanzen durch seine Ministerial- forstabteilung mit schr namhaften Beträgen. Außerdem spendete auch das
Vorarbeiten zur Monographie_der Mistel. vi
Bayer. Landwirtschaftsministerium einen Zuschuß. Ferner half die Not- gemeinschaft deutscher Wissenschaft mit einer schönen Summe. Und endlich gelang es den Bemühungen der bayer. Regierung und den meinigen und den Vorstellungen meines einstmaligen Assistenten, Hermn Geh. Regierungsrat Professor Dr. ©. Appel, Direktor der biol. Reichsanstalt für Land- und Forst- wirtschaft, auch das Reichsministerium für Ernährung und Landwirt- schaft zu bewegen, einen größeren Zuschuß zu gewähren. Diese Hilfe war um so mehr berechtigt, als schon das Reichsamt des Innern die Vorarbeiten gefördert hatte und alle deutschen Bundesstaaten an den Erhebungen unseres Frage- bogens mitgearbeitet und somit an der Veröffentlichung der Resultate ein In- teresse haben. In diesen Unterstützungen findet nicht nur die allgemein wissen- schaftliche Bedeutung des Themas, sondern auch die praktische Bedeutung des Gegenstandes für Land- und Forstwirtschaft einen beredten Ausdruck.
All den an dieser Unterstützungsaktion beteiligten Personen und Ämtern sei der wärmste Dank ausgesprochen.
Ferner bin ich dankbar Herrn Georgi (Verl. P. Parey, Berlin) für seine selbstlose Beratung und Herrn W. Oldenbourg (Verlag R. Oldenbourg, München) für das freundliche Entgegenkommen bei der Übernahme des Werkes und die Durchführung des schwierigen Unternehmens. Auch den Herren Müllerund Mühl- thaler (graph. Kunstanstalt Hamböck, München) danke ich für die entgegen- kommende Sorgfalt bei der Herstellung der sehr zahlreichen Klischees und dem Bayer. topographischen Bureau für die guten kartographischen Steindrucke.
Fast sämtliche Abbildungen sind Originale, nach Zeichnungen des Verfassers oder nach photographischen Original-Aufnahmen eigener Objekte und Präparate. Die wenigen Kopien von Bildern anderer Autoren sind durch Angabe des Autors und der Quelle genau gekennzeichnet.
Vorarbeiten zur Monographie der Mistel.
An Vorarbeiten des Verfassers für die Monographie sind bereits früher erschienen: Japanische Loranthaceen ..., in Beiträge zur Kenntnis der Baumkrankheiten. Berlin, ]. Springer, 1888. — Über die Wurzelbildung einiger Loranthaceen. Bot. Zentralbl. 1888, I, S. 346. — Über Formen von Viscum album. Bot. Zentralbl. 1889, IV, S. 312. — Über Aschenanalysen von Viscum album. Bot. Zentralbl. 1890, I, S. 43. — Über das Schmarotzen von Loranthaceen auf den eigenen Ästen. Bot. Zentralbl. 1890, I, S. 49. — Viscum album auf der deutschen Eiche. Daselbst S. 135. — Die nordische Mistel, eine Weihnachts- und Neujahrspflanze. Münchener Neueste Nachr. 1891, Nr. ız. — Die Mistel in den vom Verfasser gegründeten und herausgegeb. Prakt. Blättern für Pflanzenschutz. Verlag E. Ulmer, 1898. — Ferner spätere, zumeist in des Verfassers Naturw. Zeitschrift für Forst- u. Land- wirtschaft (Natw. Z.) erschienene Artikel: Natw. Z. 1903: Tubeuf in Beitr. zur Mycorhizafrage S. 12. — 1906: Die Mistel auf der Fichte (mit 2 Abb.), S. 351. — 1907: Aufruf zur Mitarbeit bei der Mistelmonographie und zu Beobachtungen und Einsendungen, S. 92.
Als Übersichtsartikel über die in Frage stehende Materie sollten dienen der 1906 im Buchhandel auch separat erschienene Text zur Wandtafel „Die Mistel«, bearbeitet von C. v. Tubeuf (mit 16 Ab- bildungen), Verl. E. Ulmer, Stuttgart, und ein Artikel desselben Verfassers „Die Biologie unserer europäischen Loranthaceen« (mit 26 Abbildungen). Vortrag, gehalten im Nov. 1907 in der bayer. bot. Ges., veröffentl. in der Zeitschrift „Natur und Kultur« von Dr. Völler, München 1908, April-Nr. — Natw. Z. 1907: Die Varietäten oder Rassen der Mistel, S. 321. — Infektionsversuche mit Loranthus europaeus, S. 341. — Beitrag zur Biologie der Mistelkeimlinge (mit 6 Abbildungen und Tafel VII u. VIII), S. 342. — Das Parasitieren der Loranthaceen auf der eigenen Art oder anderen Loranthaceen
VIII Vorarbeiten zur Monographie der Mistel. !
mit 5 Abbildungen), S. 349. — Reproduktion der Mistel (mit 3 Abbildungen), S. 355. — Kultur von Loranthaceen im botanischen Garten, S. 383. — 1908: Über die Beziehungen zwischen den Misteln und der Tierwelt, S. 47. — Über die Bedeutung von Beerenfarbe und Beerenschleim bei der Mistel, V. album (mit ı Abb.), S 141. — Viscum cruciatum Sieb., Die rotbeerige Mistel (mit 7 Abb.), S. 407, 497. — Über die Verbreitung und Bedeutung der Mistelrassen von Bayern (mit 27 Abb. u. ı Karte), S. 561. — 1910: Die Ausbreitung der Kiefernmistel in Tirol und ihre Bedeutung als besondere Rasse. Mit ı6 Abb. S. ı2. — 1912: Versuche mit Mistel-Reinkulturen in Erlenmeyerkölbchen (mit 3 Abb. S. 138. — 1913: Einfuhr und Kultur von Loranthaceen anderer Länder und Erdteile, S. ııı. — Infektionsversuche mit der rotfrüchtigen Mistel, Viscum cruciatum. Mit 13 Abb. S. ı51. — Kalthaus- kultur mit Viscum minimum auf Euphorbia. Mit 4 Abb. S. 167. — Infektionen zur Klärung der Rassenfrage. Zentralblatt f. Bakt. u. Parasitenk. 2, XXXVI, S. 508. — Vorkommen der Mistel in Großbritannien und Irland, S. 211. — In »Bozen«, Schilderungen und Bilder aus dem Münchener Ex- kursionsgebiet, S. 217. Als Broschüre im Buchh. erschienen. — 1915: Die Lichtentaler Alle bei Baden- Baden. Mit 7 Abb. S. 408. Mistel und Naturschutz S. 422. -— 1917: Gärtner. Kultur der Mistel. Mitt. d. deutsch. dendrol. Ges. 1917. Mit 8 Tafeln. S. 188. — Über die Begrenzung der Mistelrassen und die Disposition ihrer Wirtspflanzen. Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten XXVII, S. 241. Mit 10 Taf. — Misteldrossel, Natw. Z. S. 289. — 1919: Die Arten der Gattung Arceuthobium. Mit 50 Abb. S. 167. — Die Jagd nach der Eichenmistel. Allgem. Forst- u. Jagdztg. 1922, S. 143.
Nach Ausschreiben meines Aufrufes in der Natw. Zeitschr. 1907, S. 92, erschienen in ihr fol- gende Artikel von anderen Autoren: Hecke, Kulturversuche mit Viscum album, mit 2 Abb., S. 210. — Heinricher, Beitr. zur Kenntn. der Mistel, mit 7 Abb., S. 357!). — Merker, Die Mistel auf der Fichte, mit ı Abb., 1908, S. 364. — Solereder, Pfropfversuche mit der Mistel und der Riemenblume im bot. Garten zu Erlangen. — Müller, Das Schmarotzen von Viscum auf Viscum, mit 2 Abb., S. 323. — Winkler, Versuche über die Ernährung der Mistel, 1913, S. 13. — Somerville, Die Mistel in England, 1914, S. 207. — Coaz, Über die Verbreitung der Mistel in der Schweiz, 1918. — Schu- macher, Die Insekten der Mistel und verwandter Loranthaceen, 1918. — Heinricher, Zur Biologie der Blüte von Arceuthobium, 1920, S. or enthält auch Bemerkungen über die Mistel).
Zu den von mir angeregten Vorarbeiten gehören ferner vor allem auch die in Prof. Neckels Werk: »Die Überlieferungen vom Gotte Balter« niedergelegten und zum Teil in der Monographie verwerteten Studien und die Abhandlung von Prof. Marzell über die folkloristische Rolle der Mistel.
1) Hierbei sind auch die von s. Vorgänger Peyritsch-Innsbruck eingeleiteten Infektions- versuche mitgeteilt. Die späteren, nicht in unserer Zeitschrift als Vorarbeiten veröffentlichten Mistel- artikel sind wie die übrige Literatur im Texte zitiert.
Vorwort.
Kap. 1.
Kap. 2. Kap. 3.
Inhaltsverzeichnis.
I. Teil.
Wie kam die Mistelmonographie zustande ?
Einleitung. Was ist die Mistel? Warum verdient sie eine monographische Bearbeitung ? ESG e
Prähistorische Funde der Mistel in Europa
Die Rolle der Mistel im öffentlichen Leben &
$ ı. Die Mistel im Altertum nach Theophrast, SR 2.
$ 2. Die Mistel im Kultus der Kelten nach Plinius, Fig. 3 .. .
$ 3. Die Mistel in der Sagendichtung, bearbeitet von Unkekikmör. me H. Neckel $ 4. Die Mistel in der Volkskunde (Folklore), bearbeitet von Professor Dr. Marzell $ 5. Die gegenwärtige volkswirtschaftliche Bedeutung der Mistel .
Allgemeines. ı. DieMistelalsHeilmittela) Im Altertum (Zauberpflanze und Misteltrank),
Kap. 4.
Kap. 5.
IHR
13 IV.
VW:
b) Im Mittelalter (Inneres Medikament, bes. gegen Epilepsie, Pflaster und Umschlagmasse), 2 In der Neuzeit (zu subkutaner Injektion, zu äußerem Gebrauch) .
.Ist die Mistel giftig ? :
. Verwendung der Mistel zu ae Bl Hlieseniern
. Verwendung als Viehfutter und zur Wildäsung.
. Verwendung als menschliches Nahrungsmittel .
. Verwendung an Weihnachten und anderen kirchlichen Festen, Tafel I und II, Fig. 4 und 5. E &
7. Verwendung von Mistelholz zu Rosenkränzen und Amuletten, ni. 6
8. Mistel-Handel (Export nach England), Tafel I u. II
9. Mistelmotiv im Kunstgewerbe, Tafel I, II, III u. IV, Fig. 7 u. 8
Nu w N
Die deutschen, botanischen und die Volksnamen der Mistel in den Ländern ihres Vor- kommens, bearbeitet von Professor Dr. Marzell
Die gegenwärtige geographische Verbreitung der Mistel. Allgemeines
A. Verbreitung der Mistel außerhalb Europas .
B. Verbreitung der Mistel in Europa, Fig. 9—15
Allgemeines. Die vier europäischen Loranthaceen. Die drei Radsen der Mistel, die Ver- breitung von Weißtanne und Kiefer (Träger der Nadelholzmisteln). Verzeichnis der kartographischen Darstellungen, Fig. 16.
. Verbreitung der Mistel im Norden (Nordgrenze der Laibholamistel); Fig. 17
. Vorkommen der Mistel in Großbritannien und Irland .
Vorkommen der Mistel in Norwegen
Vorkommen der Mistel in Schweden ’ ä
Vorkommen der Mistel in Dänemark, Karte Be 18 N . Laubholzmistel im Norden von ur ar Schleswig- Helelen (Anschluß an Dänemark) . Ku Re ee
uawN
Im Nordwesten des Festlandes. ı. Geht die Mistel von Schleswig-Holstein nach eg Bremen, Oldenburg, Fries-
ee eo . Die Mistel in Holland, Belgien, ne Ei: ZONDITZEN E32 24H Im Nordosten. Ist die Mistel in den baltischen Provinzen und in Finnland? . Im Osten (östl. Verbreitungsgrenze), in Polen, in Rußland, in der Ukraine und in Armenien. Fig. 25.
Im Südwesten — Süden — Südosten Europas (Südgrenze). 1. Griechenland. 2. Italien. 3. Rumänien. 4. Serbien. 5. Bulgarien. 6. Spanien. Fig. 26
Seite
49
x
VI.Im Zentrum Europas.
1. Frankreich . Na Re A TE ES U ER RR 2. Deutschland. (Verbreitung der drei Mistelrassen in deutschen Landen.
Anhang.
Ay Inhaltsverzeichnis.
Übersicht “der Staaten des Deutschen Reiches und der österr. Kronländer) a) Süddeutschland (Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß-Lothringen, Hessen) b) Mitteldeutschland (Thüringische Staaten, Sachsen, Anhalt, Brandenburg) . . c) Westl. Deutschland (Birkenfeld, Rheinprovinz, Hessen-Nassau, Westfalen, Schaum- burg-Lippe und Lippe-Detmold, Waldeck-Pyrmont, Braunschweig, Hannover) . d) Nördl. u. nordöstl. Deutschland. Mecklenburg-Strelitz und -Schwerin, Preußen mit den Prov. Pommern, Westpreußen, Ostpreußen, Schlesien .
. Schweiz NEE NA ES ee . Österr.- ee (Übersicht der einzelnen Staaten s. S. 172) .
a) die österr. Alpenländer (Salzburg, Tirol u. Vorarlberg, Steiermark, Kärnten, Krain)
b) das innerösterr. Gebiet (Oberösterreich, Niederösterreich, Böhmen, Österr.-Schlesien,
Mähren, Galizien, Bukowina)
c) die österr. und ungar. Küstenländer (Görz, Istrien, Dalmatien, Bosnien und . Herzegowina, Kroatien-Slawonien)
d) Ungarn .
Geographische Verbreitung der echten Eichenmistel oder Riemenblume (Loranthus europaeus) nach Universitätsprofessor Dr. Uechtritz .
II. Teil. Morphologie (mit Anatomie), Physiologie, Biologie und Pathologie der Mistel.
Kap. 6. Blühen, Fruchten, Keimen A. Blühen und Blüten.
Kap.
I. 2.
I.
2.
Zweihäusigkeit (Diözie), Tee Bern Tafel v : Entwicklung der männlichen und weiblichen Blüte bis zur Entfaltung, Reduktionem Polyembryonie. Fig. 61, TafelV .
. Vorweibigkeit (Protogynie), Blütezeit R ER RCHI - . Bau und Stellung der Blüten, Diagramme, en: else), Fig. 62,
63, Tafel VI, VII
. Fruchten und Früchte
Form und Größe der Beeren und De "Zahl Embryonen dr 4 we Fig. 64. & Entwicklung und Anatomie der ee Fig. He 66, 67
3. Beerenfarbe, Beerenschleim, Samenruhe . he RIES E 4. Abweichungen, a) Beerenhäufung, b) Be Tafel VIII, Fig. 68
C. ee und Keimlinge
7
. Keimungsbedingungen .
2. Keimungsakt. Reaktionsfähigkeit des Mistelkeilings Fr "außere Re en
Fig. 69 u. 70°.
3. Versuche über den Einfluß des Lichtes verschiedener Stärke und verschiedener
Wellenlänge auf die Keimung .
4. Ist die Lichtkeimung zweckdienlich ?
5. Versuche mit Mistelreinkultüren in Erlenmeyerkölbchen, Fig. 71
Sproß der Mistel . .... ! i ES EREN 8
A. ken der Mistel. Hierzu Tafel IX und X und Fig. 72—75
. Laubblatt
a) Gestalt, Größe und Alter des Tanbblattes ‘b) Teile des Blattes; Blattgrund. Blattspreite, Na c) Blattgrößen und Formen bei den drei Mistelrassen BE RE 2: ) Blattbau: Oberhaut, Blattfleisch, Nerven, Zellinhalt (Fett, Stärke), Periodizität der Speicherung — Blattabfall, Wundverschluß .
2. Reduzierte oder umgestaltete Blattorgane .
367 367 367
374 380 381 389
389 393
397 406
412 412
414
421 428
429 ,
434
434 434
434
438.
441
443 449
Verl Sg ee TE 2 ar Hr Fee
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ee des ee ea Fig. ge Se er 5 - * ı. Oberhaut und Wundgewebe (Kutikulargewebe), Fig. 76, 77 - : : » » . 2...
2. Grundgewebe, Fig. 78, 79. - - : 3. Gefäßbündel, Holz, Bast, ei 2 80, 8x, = ;
BeriterdeuwMrsbek. , . 0... 20. II. Farben der Mistel >’ 2 a SE C. Sproßaufbau, Tafel XI, XII, XIII nd Fig. SR 96 ee y Be Entwicklung der Sprosse vom Keimling (Hypokotyl) zum vielästigen Mistelbusch, . En kormie, unechte Dichotomie, unechte Quirlbildung. Knospen: normale, ruhende, akzessorische, reduzierte Blatt- und Blütenknospen, Abweichungen ae BIS - Exotrophie) Blattreduktion, Verlaubung . EEE Te EEE E
Form der ganzen Pflanze (der Mistelbüsche) .
D. Wachstumsbewegungen der Sprosse (1. autonome, 2. Reaktion der Mistel auf Reizwirkungen, geotrope und heliotrope), Tafel XIV, XV und Fig. 97—ı03
Kap. 8. Haft- und Absorptionsorgane der Mistel, Tafel XVI, XVII und Fig. 104—124
- . Entwicklung des Wurzelsystems der Mistel nach dem derzeitigen Wissensstand
. Literatur und Wandlung der Anschauungen über die Wurzelbildung der Mistel . Zur Frage der Abstammung der Loranthaceen
. Besonderheiten bei der Bildung der Anheftungs- a a Mistel . Reproduktion durch Adventivsprosse an den Rindenwurzeln der Mistel 2% . Chemie der Mistel, hier insbesondere »Abhängigkeit des Mistelauftretens vom Unter- K grund als Ernährungsfaktor« (Aschenanalysen. Kalkfrage). Beziehung der Mistel Er zu den Wasserläufen : EEE EEE NER ES ee
au pwWN MH
Kap. 9. Parasitismus — Symbiose ee Tafel XVIII—XX und x; 125—135 ı. Ernährung, Versuche .
B Störungen. Plasmodesmen. Abwehrmittel des Parasiten
Er Kap. 10. Über die Beziehungen unserer Mistel zur Tier- und Pflanzenwelt, Tafel XXI und Br Fig. 136— 141. . Bedeutung der Tiere bei der Bebalnen, . Bedeutung der Tiere bei der Samenverbreitung Allgemeines . Die einzelnen Tiere er Ben BD Pen
De
I. Der Mistelverbreitung nützliche Vögel ı. Misteldrossel und Verwandte, Tafel XXI. Die Rolle der Drosseln im Vogelschutz Zugstraßen der Drosseln . Der Seidenschwanz . . . Tauben und Hühnervögel . . Die übrige Vogelwelt .
II. Der Mistelverbreitung schädliche Vögel
III. Der Marder . . Hochwild, Rehe, Hasen, Be . Tierische Parasiten der Mistel, Fig. 138 . Pflanzliche Parasiten, Saprophyten, Epiphyten I. Die Pilze der Mistel (Parasiten, Saprophyten), Fig. ee u. en = 2. Die Flechten auf der Mistel (Epiphyten, Fig. 141) mit einer Mitteilung von n Dr. Cams
Kap. ıı. Physiologische Störungen. Frost. Licht. Wassermangel . - Schutzmittel: Wundharz, Wundkork, Reproduktion . a3 2 Winkeriarhe (wel Kap. . EI a ee EL ee : I ET EEE RER I
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BOM
III. Teil. Die Rolle der Mistel im praktischen Garten-, Obst- und Waldbau (Kultur, Schaden, Bekämpfung und Schutz der Mistel)
‚Kap. ı2. Mistelrassen und Wirtspflanzen der Mistel . 'ı. Die Varietäten oder Rassen der Mistel 2. Die Wirtspflanzen der Mistel ,
2. Wirkung des Parasiten ne Wirt. Hero (Gallenbildung). Anatomische-
A. Die Mistel Auf Nadelualdern: ; or E 2 ET $ 7. Kiofernmistel, Tafel XRIE AXX una) Fig. ee 144 Pe Er ai
2. Tannenmistel . .'. BE NEL ET EN
3. Laubholzmistel, Tafel Xxxt, Ei ER: DEE 0 ME TE Kap. ı3. Kultur der Mistel, Tafel XXXII—XXXIV i Se Kap. 14. Schaden und Bekämpfung der Mistel, Tafel XXXV, Fig. 160
12 Brise der Mistel im Obstbau 5 2. » » » » Park und in sr een. 3. Forstlicher Schaden und Bekämpfung der Mistel im Walde .
Kap. ı5. Die Rolle der Mistel im Naturschutz
Anhang. (Fig. 180 u. 181.)
Die Mistel im Biologieunterrichte der Schule 5
Anteil unserer Kriegsteilnehmer an den Mistelstudien er Bene nen. im iR elde es des Weltkrieges Y
Sehlußwort .
Abbildungen.
Karten: Das Verzeichnis der im Texte eingestreuten und der 5 am Schluß des Bandes _ Bn beigehefteten Karten befindet sich S. 104. “
Loranthus europaeus ist abgebildet auf S. 96, 97, 509, 5Io, 751, 786 und 816. Se geographische Verbreitung ist S. 364 ff. dargestellt.
Viscum cruciatum ist S. 95, 510, 783 und auf Tafel XXXIL, XXXIIlI und XXXIV. abgebildet.
Arceuthobium Oxycedri ist S. 98, 99 und 772 abgebildet.
Die übrigen Abbildungen beziehen sich auf Viscum album.
Tateln.: #1, 03...11,67. TI. 77. 21V, 87. V, 377. VE385. VI 3875 VDE SArose Nee X,438. XI, 473. XI, 479. XII, 483. XIV, 491. XV, 495. XVI, 513: XVII, 529. XVEIL 573 ss XIX, 577: XX, 585. XXI. 617. XXII, 680. XXIII, 685. XXIV, 687. XXV, 689. XXVI, 691. Br XXVII, 693. XXVIII, 695. XXIX, 697. XXX, 699 XXXI 747. XXXI 777. XXXTo702 XXXIV, 781. XXXV, 8or. Br > B a
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Einschaltung nach Druck des Werkes erschienener Veröffentlichungen. RN Zu S. 374—380. Entwickelung der Blüte. Befruchtung. E: =
P. N. Schürhoff (Ber. d. deutsch. bot. Ges. 1922. S. 314. mit 6 Fig.) fand, daß die Mistel 0) auch bei der Befruchtung eine Sonderstellung einnimmt. Der generative Kern teilt sich noch innerhalb des Pollenkornes, nachdem dieses gekeimt und zum Pollenschlauch ausgewachsen ist. Dann erst treten, zuvorderst der negative und hierauf die 2 Spermakerne in den Pollenschlauch und gelangen so in den Embryosack. Nach der Befruchtung entsteht alsbald das zellulare Endo- r sperm, während die Eizelle erst später in Teilung tritt.
Eine Abhandlung von Dr. Löffler in Bd. 74 des Tharandter forstl. Jahrbuches 1923 über die Entwickelungsgeschichte der weibl. Blüte, Beere usw. der Mistel konnte leider nicht mehr Be berücksichtigt werden. 2 gr
A £ Pa
Druckfehlerberichtigung. S. 15, Zeile 27, soll es heißen: Abies Apollinis statt Apollonius. \
Monographie der Mistel
(Viscum album). 1 Teil
Kap. ı. Einleitung.
Was ist die Mistel und warum verdient sie eine monographische Bearbeitung? Hierzu Fig. 1.
Wenn in den größeren Städten Mitteleuropas der grüne Wald duftender Weihnachtsbäume in den Straßen und auf den Marktplätzen aufgestellt wird, dann fehlt heute fast nirgends mehr neben den Fichten, Kiefern und Tannen ein immergrüner Busch mit weißen Beeren von mattem Glanz der Perlen, den jeder- mann kennt: die Mistel. Wochenlang dienen ihre Sprosse zur Dekoration der Weihnachtsauslagen in den Schaufenstern der Verkaufsläden.
Die emsige Jugend hat gelernt, daß der Mistelbusch von Beruf ein Schmarotzer der Holzpflanzen ist, den man oft in großer Zahl in den Kronen der Bäume sieht. Sie ist stolz auf dieses reiche Wissen und ganz Gebildete haben auch gehört, daß die Beeren von Vögeln verbreitet werden und daß die Mistel eine Pflanze ist, mit der Balder erschossen wurde. Die meisten schwören, daß sie hauptsächlich auf der Eiche vorkäme, obwohl das größte Seltenheit immer war und bleibt. Wenige ahnen, daß die Mistel eine der allerinteressantesten Pflanzen ist, mit der sich die Wissenschaft schon im Altertum beschäftigte und seitdem sich mit ihr unablässig abgegeben hat. Der Mythus zeigt sie uns in der Hand der Götter und auf der Schwelle zum Hades, der Kultus läßt sie von den hohen Eichen durch die Priester holen, die Kräuterbücher empfehlen sie den Ärzten und Apothekern zur heilsamen Medizin für Mensch und Vieh, der Vogelsteller soll aus ihr seinen Leim brauen, der Jäger lockt mit ihr das Wild ins Revier, der Forstmann fürchtet sie als Zer- störer des Bauholzes, die Wissenschaft ruht nicht, die wunderreiche Lebensweise dieses seltsamen Baumschmarotzers zu ergründen, und das Kunstgewerbe hat sie in vielen seiner Zweige als Motiv verwendet.
Dieses vielseitige Interesse, welches die Mistel zu allen Zeiten erregt hat, reizte schon mehrmals zu der Absicht, das umfangreiche literarische Material zu sammeln. Wiederholt haben Botaniker bei der Bearbeitung einzelner Fragen über das rätsel- hafte Dasein der Mistel einen Anlauf zu historischen Rückblicken genommen. Du Hamel du Monceau gibt uns I742 eine zusammenfassende Schilderung der ihm vorgelegenen Literatur bis zurück zu Theophrast 371— 286 v. Chr., und Solms Laubach schließt 1868 seine interessanten Loranthaceenstudien mit einem kri-
v. Tubeuf, Monographie der Mistel, I
2 Kap. ı. Einleitung.
tischen Rückblick auf die Fortschritte, welche die einzelnen Forscher über die Wurzelbildung des Parasiten gemacht hatten. Aber auch Pitra 1861 verfolgte die Arbeiten seiner Vorgänger, und Unger 1840 stützte sich auf die ältere und älteste Literatur nicht bloß über die Mistel, sondern die phanerogamen Parasiten im allgemeinen. Schacht aber trug sich direkt mit der Absicht einer monogra- phischen Bearbeitung der Mistel allein. Er sagt in seinen Beiträgen zur Anatomie und Physiologie der Gewächse 1854, daß es nur seine Absicht war, in allgemeinen Zügen das Leben unserer wichtigsten Schmarotzergewächse zu schildern; in einer
Fig. 1. Reichfruchtender Mistelzweig im Winter.
später erscheinenden ausführlichen Monographie der Mistel werde er die ein- zelnen Verhältnisse dieser höchst interessanten Pflanze näher besprechen. Nobbe endlich hat eine ähnliche Absicht, wenigstens für einige Gebiete der Mistelforschung in einem 36 Seiten umfassenden Übersichtsartikel im Tharander forstlichen Jahr- buch 1884 zur Ausführung gebracht. Wohl mit Rücksicht auf einen speziellen Leser- kreis, den beschränkten Umfang eines Zeitschriftenartikels und seine eigenen Studien konnte er nur auf einzelne Gebiete etwas näher eingehen uhd mußte andere völlig ausschließen. Es blieb daher bis heute eine unerledigte Aufgabe, über unser gesamtes Wissen von der Mistel kritisch zu referieren und dabei möglichst auf die Originale zurückzugreifen.
War es der Gewissenhaftigkeit wegen nötig, die Last öfteren Exzerpierens aus den Originalen geduldig zu tragen, so wurde die Monotonie solcher Arbeit entschädigt durch die Kurzweil, welche die Vielseitigkeit der Gesichtspunkte bot, von denen aus die Mistel durch Mythologen und Germanisten, Physiologen, Medi-
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ziner, Pharmazeuten, Chemiker, Anatomen, Zoologen, Systematiker, Pflanzen- geographen, Blütenbiologen, Pathologen, sowie praktische Forstmänner und Gärtner bearbeitet und im Kunstgewerbe benutzt wurde. Dies empfand schon Du Hamel 1742 und drückte es mit den Worten aus:
»Le Gui a passe chez les Anciens pour une Panacee; ils le croyaient bon ä tout et me&me il a Et€ un des objets de la veneration payenne chez nos anciens Gaulois. On lui attribu& encore aujourd’hui de grandes vertus pour les Arts; il vegere d’une facon singuliere. En voilä plus qu’il n’en faut pour attirer l’attention de beaucoup de gens; aussi les Superstitieux, les Artisans, les Medecins et les Physiciens ont-ils &t@ egalement curieus de bien connaitre ce vegetal. Chacun l’a considere sous le point de vue qui l’interestoit, et on peut dire, qu’il y a peu de Plantes qui ayent &t& examinees avec plus de soin... .«
Und damals fing man doch erst an mit den Studien, welche die Botaniker bis heutigen Tages an der interessanten Schmarotzerpflanze fortgesetzt und noch nicht beendet haben. Es trägt daher die Arbeit dieser Monographie ihren Lohn in sich durch den interessanten Einblick in das Fortschreiten der Wissenschaft auf allen Gebieten, denen die Mistel zum Studium diente. Die ursprüngliche Un- kenntnis über die Lebensweise der Baumparasiten ließ die Mistel rätselhaft er- scheinen. Das Rätsel suchte man sich zu erklären durch die Vorstellung, daß die Götter den Samen dieser Pflanze auf die Bäume streuen. Die Mistel erschien daher als ein heiliges Gewächs. Da auch die Eiche ein geheiligter Baum war, vereinigte man beide und verband sie im’ Kultus. So entstand wohl die Eichenmistel. Die Mistel kommt äußerst selten auf Eichen vor, doch ist sie gerade im nördlichen Frankreich, wo sie die Druiden gefunden haben können, schon einige Male be- obachtet worden. Es ist aber gar nicht nötig, anzunehmen, daß dieses Vorkommen tatsächlich bekannt war. Die Heiligkeit der Mistel genügte, ihr einen Platz unter den Heilpflanzen zu sichern und sie besonders gegen rätselhafte Krankheiten, für die ein körperliches Leiden nicht ersichtlich war, wie besonders die Epilepsie, zu empfehlen. Die einmal im Heilschatze Aufgenommene suchte man dann auch zu nüchterner Verwendung wie Pflaster usw. zu nutzen. Wie schwer ein solches Mittel aus den Medikamenten verschwindet, zeigt der Verbleib des Viscum quernum als Droge bis in die jüngste Zeit.
Von dem Mythus der Germanen und dem Kultus der Kelten haben es die Gebräuche der christlichen Kirche übernommen bis zu dem gedankenlosen Aus- läufer des Zimmerschmuckes an Weihnachten in unseren Tagen, eine Sitte, durch welche die Mistel den Weihnachtsmarkt überschwemmt und dadurch am wirk- samsten, wenigsten auf den Obstbäumen, vertilgt wird, eine Mode, die der Mistel mit dem Entstehen der Ansichtspostkarten einen Siegeszug an Neujahr über die ganze Erde verschaffte und sie im Kunstgewerbe überall einbürgerte. So hat die »Eichenmistel« die Welt erobert, ohne fast je auf der Eiche zu wachsen, so hat sie ihre Heiligkeit den Göttern verdankt, obwohl gefräßige Vögel ihre Aussaat — zum Teil in recht prosaischer Weise — besorgen, so hat sie ihr Ansehen in der christlichen Kirche und bei den frommen Engländern erlangt, so ist sie in katho- lische Länder vorgedrungen und so endet sie großenteils durch den modernen Spekulationsgeist und die massenmordende Mode auf dem Weihnachtsmarkt, zugleich von demselben Erwerbstrieb auf Postkarten, Buchleisten, in Bronze und Silber, in Blei und Ton verherrlicht.
A Kap. 2. Prähistorische Funde,
Von der einfachen Naturschilderung des Altertums und dem Streben nach praktischer Verwendung an sehen wir die Botaniker aller Zeiten mit den jeweiligen Hilfsmitteln sich gerade an dieser Pflanze besonders oft versuchen. Sie war Gegenstand botanischer Schilderungen vor der Erfindung des Mikroskops und ist seitdem mit immer verfeinerten Instrumenten und Methoden untersucht worden, bis zum Studium ihrer Zellkerne und zarten Plasmodesmenfäden. Sie hat durch ihr vom parasitären Leben auf Baumkronen beeinflußtes Abweichen von den Eigenschaften der Landpflanzen schon Malpighi und Du Hamel zum Nach- denken gereizt, und das negativ heliotrope Verhalten ihrer Keimlinge war Gegen- stand der Untersuchung von Dutrochet 1837 mit den ersten experimentellen Versuchen bis zu Wiesner 1879, der mit seinen diffizilen, auch spektroskopisch genau prüfenden Methoden das Studium der Wirkung verschiedener Lichtstrahlen betrieb. So bot die geschichtliche Verfolgung der Rolle, welche diese Pflanze im Laufe von über Iooo Jahren spielte, ein Interesse, wie es selbst u kaum erregen können.
Nicht ungern habe ich Abhandlungen aller Zeiten Abbildungen entnommen, gestatten sie doch einen Einblick in die Entwicklung des Illustrationswesens wissen- schaftlicher Werke. Die Anwendung der Photographie und Zinkographie ermög- lichte die naturgetreue Reproduktion der alten Holzschnitte und der Stein- und Kupferdrucke durch Textfiguren.
Erst durch die monographische Bearbeitung sind die zahllosen Fäden sichtbar geworden, die Wissenschaft und Praxis verknüpfen, erst durch sie hat es sich gezeigt, wie groß und vielseitig die volkswirtschaftliche Bedeutung unseres Parasiten ist. Gerade durch die Betrachtung aller Rollen, welche die Mistel auf den verschiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens spielt, und durch die Auf- klärung ihrer historischen und kausalen Beziehungen zueinander ist sie aus ein- seitiger Beleuchtung in volles Licht gerückt. Nichts ist dabei nützlicher und be- lehrender gewesen als das möglichst lückenlose Studium der historischen Ent- wicklung unseres gesamten Wissens über die Mistel und die Ausfüllung der hierbei zutage getretenen Lücken durch neue Forschungen, sowie das Ausmerzen zahlloser, oft durch Jahrhunderte und größere Zeiträume mitgeschleppter Irrtümer, falscher Vorstellungen und Schlußfolgerungen.
Das aber ist die wahre Aufgabe der Pflanzenpathologie, daß sie, mit den Methoden der reinen und allgemeinen Wissenschaft forschend, die Verknüp- fung von Wissenschaft und Praxis anstrebend, die Dinge von allen Seiten be- trachtend, auch die allgemeine volkswirtschaftliche Bedeutung ihrer Objekte zu würdigen sucht und so die Grundlagen zu staatlichen Maßnahmen schafft.
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Kap. 2. Prähistorische Funde der Mistel in Eu
Nach den Pflanzenresten, die sich aus dem Pliocän im mittleren Europa erhalten haben, können wir schließen, daß sich in Europa bis weit nach Norden eine reiche Waldflora erstreckte. Zahlreiche immergrüne Gehölze und besonders auch Nadelhölzer, die heute noch im pazifischen Klima Kaliforniens gedeihen, bildeten Bestandteile des Waldes; wir sind daher berechtigt, ein ähnlich feucht-
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warmes Klima damaliger Zeit anzunehmen, wie es heute an der Westküste des mittleren Nordamerika existiert oder doch wenigstens unserem geschützten Klima Südtirols entspricht. Daneben gab es in kühleren Gebietsteilen auch Tannen, Kiefern, Birken, Erlen. Die Vegetationsbedingungen waren also auch für Viscum gegeben. Mit der am Ende dieser Periode abnehmenden Temperatur und Feuch- tigkeit wurden die klimatischen Verhältnisse für die Waldflora immer ungünstiger, und als mit dem Eintritt der Eiszeit sowohl im europäischen Norden wie in den hohen Gebirgen unserer Alpen die Gletscher immer mächtiger und ausgedehnter wurden, gab es eine Flucht der Flora nach den Richtungen, die ein Ausweichen gestatteten. Die vorherige nordische Flora wanderte südlich, die alpine Flora in die Ebenen, die Ebenenflora entwich nach wärmeren Gebieten, insbesondere durch das südöstliche Flachland in die pontischen Gefilde.
Aber gerade die Riesen der Baumflora, welche vorher noch im mittleren Europa wuchsen, die Mammutbäume, Gingkoarten und viele andere wie Lorbeer, Wey- mouthskiefern, Nüsse, Kastanien, fanden ihren Untergang, während die Flora Nord- amerikas, ohne durch einen, den Alpen Europas vergleichbaren Querriegel von westöstlich streichenden Gebirgszügen gestört zu sein, durch die nordsüdlich streichenden Täler in die wärmeren Südlagen wandern und sich erhalten konnte. Aber auch während der ausgedehnten Eiszeit Europas gab es Temperatur- schwankungen und ein Vertreiben der Flora beim Vordringen der Kälte, ein Zurückfluten der Flora beim Vordringen der Wärme.
Man findet die verschiedensten Florenreste, welche auf mehrfache Wieder- kehr von Eiszeiten schließen lassen. In solcheinterglaziale Perioden werden auch die meisten der wenigen Funde, welche von der Gattung Viscum gemacht wurden, verlegt. Und aus den wenigen Resten von Blättern, Sprossen und Beeren hat man bisher ohne weiteres nur auf Viscum album, die heute durch den größten Teil Europas verbreitete Mistel, geschlossen. '
Wenn dieser Schluß richtig ist, war die Mistel in den Interglazialzeiten noch weiter nach Norden verbreitet, als das heute der Fall ist, so insbesondere in Schwe- den und Norwegen!).
Für die Entwicklung der heutigen Mistelverbreitung geben die interglazialen Mistelfunde aber keinen sicheren Aufschluß. Die Mistel wurde durch die letzte große Eiszeit, bei der die Gletscher durch den größten Teil Norddeutschlands nach Süden und von den Alpen bis gegen die Donau nach Norden vordrangen, im mittleren Europa vertrieben. An Stelle ausgedehnter Waldungen trat trockene Steppe und feuchte Tundra ohne Baum- und Strauchvegetation.
Somit konnte auch die Mistel ihre Wiederverbreitung erst nach Ablauf der letzten Eiszeit mit den übrigen geflohenen Florenelementen aufnehmen. Während aber die mit leichten, flugfähigen Samen versehenen Gehölze, die Birken, Erlen, Föhren, Pappeln usw., vom Winde leicht verbreitet, schnell an Boden gewannen, konnte die Mistel, angewiesen auf die Verbreitung durch bestimmte Vogelarten und beschränkt auf das Gedeihen in bestimmten Baumarten, nur langsam nach- folgen, immer abhängig von der Anwesenheit geeigneter Wirtspflanzen und ab- hängig von dem Zuge der sie liebenden Vögel. Als erste Pioniere der Baumwelt fanden sich, wie heute noch im hohen Norden, die Strauchbirken (Betula nana)
1) Gunnar Anderson berichtet über Mistelreste zusammen mit Eichenteilen im Torfmoor i söchra Skäne (Bch. t. br. sv. Vet.-Akad. Handl., Bd. 15, 1889).
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ein, die — an sich schon winterhart — durch hohen Schnee im Winter Schutz gegen Verdunstung finden und wie alle Birken durch häufige und reichliche Bildung kleiner, leichter, geflügelter Samen zum Vordringen am besten ausgerüstet waren. Ihnen folgte die noch auf kalten, nährstoffarmen Mooren aushaltende Betula pubescens, dann Betula verrucosa, die an Nährstoffe und Luftfeuchtigkeit wieder größere Ansprüche geltend macht. Bald kamen dann Kiefer und Fichte (also Ge- hölze, die auch in interglazialen Ablagerungen gefunden wurden, die aber mit der letzten Eiszeit gänzlich wieder verschwanden). Gräbner!), dem wir hier vielfach folgen, unterscheidet hiernach in sehr übersichtlicher Weise die Birken- zeit, welche der noch baumlosen Dryasperiode sich anschloß. Die Birke und Zitter- pappel breitet sich im südlichen Skandinavien aus, während in Norddeutschland fast gleichzeitig die Kiefernzeit einsetzt, die auch im Norden von längerer Dauer war wie in Deutschland. Die Einwanderung der Kiefer erfolgte teils von Süden, teils von Nordosten her?). Ihr folgten allmählich nach: Schwarzerle, Pulver- holz, Schneeball, dann Vogelbeere, später Ulmen, Linden, Haseln, Wacholder. Em Ende dieser Periode bestanden schon in Dänemark und im südlichen Skandi- navien menschliche Ansiedelungen. Die Menschen waren vom Süden her gekommen und gehörten der Steinzeit an, ihre Geräte zeigen den Übergang aus der paläo- lithischen zur neolithischen Periode.
An die Kiefernzeit schließt sich die Eichenzeit an. Zuerst wandert die Stieleiche ein, die nur langsam den Weg von Deutschland nach Skandinavien macht, da sie in ihrer Verbreitung im wesentlichen auf Vögel (Häherarten) an- gewiesen ist. Das feuchte Klima begünstigte die Torfmoorbildung; in den Mooren, die eine Zersetzung versunkener Tiere und Pflanzen hemmen, konnte man die Reste der damaligen Flora und Fauna finden. Es treten allmählich weitere Moor- pilanzen auf; aber auch die Elemente der Waldflora vermehren sich, es kommen Esche, großblätterige Linde, Eibe, Feldahorn, Wildapfelbaum, Sambucus, Kreuz- dorn usw. hinzu und dann auch die Fichte. Am Ende der Eichenzeit fand man in Holstein Geräte der früheren Steinzeit. Die Rückwanderungen vom Südosten konnten längs der Donau in das mittlere Bayern und auch weiter von Osten her nach dem nordöstlichen Deutschland erfolgt sein. Von Norddeutschland konnten sie über Dänemark nach Skandinavien kommen, während andere Einwanderungen dahin direkt aus dem NordÖsten über Finnland stattfinden konnten, so z. B. die der Fichte, Weißerle usw.
Die Buche (Buchenzeit) gelangte nach Gräbner kurz vor der Zeit, als das Litorinameer seine größte Verbreitung durch weitere Überflutung der Küsten und zugleich seinen größten Salzgehalt erreichte, bis nach Norddeutschland, wo sie im südwestlichen Ostpreußen heute ihre Nordostgrenze hat. Damals wurde Holstein von Menschen bewohnt, die bereits Weizen und Gerste bauten und deren Kultur der jüngeren Steinzeit angehörte.
In Dänemark fehlt zur Steinzeit die Buche noch und ist allmählich aus dem mittleren Europa hinaufgewandert, während sie zur Steinzeit sich schon in den ältesten Pfahlbauresten der Schweiz vorfindet. Auch da bauten die Bewohner
I) Paul Gräbner, Die Entwicklung der deutschen Flora, 1912 (vgl. auch Hoops »Waldbäume und Kulturpflanzen im germanischen Altertum«, 1905 und Hausrath, Pflanzengeogr. Wandlungen der deutschen Landschaft, 1911. . -
2) Vergl. Nils Sylven, Mitt. d. staatl. Forstl. Vers.-A. 1917.
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Prähistorische Funde. 7
schon Gerste und Weizen. Später soll nach Weber im nordwestlichen Deutsch- land, wo nun die Eiche sich schon ausgebreitet hatte und die Buche nachkam und auf den leichten Sandböden die Heide herrschte, die Kiefer wieder zurück- gedrängt worden sein. Die Ausbreitung der Buche in großen W aldgebieten mit besseren Böden mag durch einen Kampf mit Birke, Kiefer und Eiche erfolgt sein, da die Buche als Schattholz diese Lichthölzer unterdrückte, allein die Mischung mit der Eiche ist eine natürliche, die nicht ganz verloren gegangen sein dürfte, und der Kiefer und Birke blieben die trockeneren Sandstellen immer als Reservat, von dem diese Holzarten nicht zu verdrängen waren.
Die späteren Waldveränderungen dürften weniger dem Kampf der Bäume oder klimatischer Änderung als vielmehr dem Einflusse des Menschen zuzu- schreiben sein, der zuletzt dem europäischen Walde sogar wieder die in der Eiszeit verloren gegangenen Holzarten aus Amerika und Asien einzuverleiben suchte und zum Schlusse in der Naturschutzbestrebung die vorangegangene Naturver- nichtung kläglich eingesteht.
Gerade die am meisten zur Vorherrschaft in geschlossenen Waldgebieten neigenden Holzarten, die Buche und die Fichte scheiden als Wirtspflanzen der Mistel ganz oder nahezu ganz aus. Die Buche war niemals Träger der Mistel und weist diesen Parasiten auch bei künstlichen Infektionsversuchen trotz erfolg- reichen Eindringens des primären Mistelsenkers in die Rinde stets wieder ab. Die Fichte erscheint nur selten und gelegentlich als Mistelträger, und zwar nur im Gebiete der Kiefernmistel und bei künstlichen Infektionen mit dieser Rasse oder Varietät. Dagegen kommt die Kiefer als Träger der Kiefernmistel schon bald nach der Eiszeit in Betracht, falls nicht die Kiefernmistel ihrem Wirte erst späte nachgewandert ist. Die Tanne kommt als Träger der Tannenmistel im südlichen und im mittleren Deutschland in Frage, und von den Laubhölzern wurde eine Anzahl zu Mistelwirten, so die Birke, Hasel, Aharn, Wildapfel, Vogelbeere, später die Pappel und wohl immer selten nur die Eiche.
Über die primäre Verbreitung der Laubholz-, Tannen- und Kiefern- mistel sollten uns prähistorische Funde Kenntnis geben. Leider sind abeı nur sehr wenige Funde dieser Art bekannt geworden, die wir im folgenden näher betrachten wollen.
Prof. Dr. v. Fischer-Benzon hat in seinem Buche: »Die Moore der Provinz Schleswig-Holstein«, 1891, einige Funde von Viscum album verzeichnet. So waren Blätter desselben in einer von Claudius hinterlassenen Sammlung aus dem Moor im Elbufer bei Lauenburg neben verschiedenen Laub- und Nadelhölzern. Es ist leider nicht festgestellt, ob das Moor interglazial oder postglazial ist. Ferner fanden sich ein Stammstück und Blätter von Viscum album im Moor am Winter- becker Weg bei Kiel neben